Jährlich zu Weihnachten führen Lehrerkollegien, wenn es ihnen möglich ist, das Oberuferer Christgeburtspiel für die Schüler und die Schulgemeinschaften auf. In jedem Jahr bildet sich hierfür eine Kumpanei, die das Spiel einübt und dann in diesem festlichen Rahmen aufführt.
Das Oberuferer Weihnachtsspiel ist Teil eines Zyklus von Spielen um biblische Ereignisse, sogenannten Mysterienspiele, wie sie im Mittelalter häufig waren. Seinen Namen hat es von dem Ort Oberufen, einem ehemals deutschen Dorf, das heute ein Vorort von Bratislava ist. Hier wurde das Stück in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Karl Julius Schröer wiederentdeckt.
Die Aufführungen sind sehr volksnah geschrieben und in einem der donau-schwäbischen Dialekte in Reimen abgefasst. Es wird dabei viel gesungen (solo, aber auch im Chor). Typisch für Schauspiele dieser Art ist, dass auch die ernsthaftere Handlung teilweise mit recht derbem Humor durchsetzt ist. Dazu kommt die volksnahe Verlagerung des biblischen Weihnachtsgeschehens in eine bekannte Umwelt. So beklagen im Christgeburtsspiel die Hirten auf dem Feld sich über die klirrende Kälte, rutschen wiederholt auf dem gefrorenen Boden aus und versuchen, sich gegenseitig ihre Handschuhe zu stibitzen, wobei vernachlässigt wird, dass es an dem originalen Schauplatz der Geschichte, in Palästina, im Winter sicherlich nicht friert.
Die abendliche Aufführung ist öffentlich und ohne Eintritt.