Das "Bewegte Klassenzimmer" in Klasse 1 und 2
Das ist zunächst einmal Schule ohne herkömmliche Tische und Stühle. Es gibt "nur" Bänke, die multifunktional eingesetzt werden können. Sie verwandeln sich in Balancierstrecken, in Höhlen, Burgen und Rutschen, sind andererseits Schreib- und Malunterlagen sowie Frühstückstische, die sich beliebig für Kreis-, Gruppen- oder Frontalarbeit einsetzen lassen.
Bei den mannigfaltigen Bewegungsspielen und -formen werden Geschicklichkeit und Raumorientierung erübt, aber auch soziale Kompetenzen sind gefragt.
In einer Zeit, in der die Kinder trotz großem Bedürfnis nach Bewegung eher unter Bewegungsmangel leiden und es gleichzeitig sehr schwer haben, sich zu konzentrieren und zu der Ruhe zu finden, in der Lernen erst möglich wird, bietet das Bewegliche Klassenzimmer geradezu unerschöpfliche Möglichkeiten. Der Tag im Bewegten Klassenzimmer beginnt mit Bewegungslandschaften, die von den Kindern selber aufgebaut (die Bänke sind stapelbar) und bespielt werden. Zu dem eigentlichen Unterrichtsbeginn werden die Bänke in einen Kreis gestellt, so dass alle sich gegenseitig wahrnehmen und gemeinsam beginnen können. Die folgenden, vom Lehrer mehr geführten Bewegungsformen (z. B. Laufen und Legen der Buchstaben oder verschiedenste Jonglierübungen) werden systematisch geübt und stärken die Bewegungskompetenzen, bauen alte Reflexmuster ab und lassen die unteren Sinne (u. a. Gleichgewichts und Tastsinn) nachreifen. Nach diesem Bewegungsteil können die Schüler dem weiteren Unterricht wach und konzentriert folgen.
Dieses vor mehr als 10 Jahren an Waldorfschulen entwickelte Unterstufenmodell wird an unserer Schule seit einigen Jahren erfolgreich in Klasse 1 und 2 angewandt. Fazit: die Kinder (und Lehrer) sind einfach ausgeglichener und zufriedener.